Die Zukunft

Wie oft denkst du an die Zukunft? An deine Zukunft? Unsere Zukunft? Ich frage mich persönlich oft, wie sich heutige Aktionen und Entscheide auf die Zukunft auswirken und sie beeinflussen. Ein einziger, zurzeit gar vermeintlich unbedeutender Entscheid kann einem rückblickend als ein extrem starker Impuls in eine neue Richtung erscheinen. Eine spontane Aktion kann schwerwiegende Folgen haben, ob positiv oder negativ.

Lohnt es sich überhaupt an die Zukunft zu denken? Man kann sie ja doch nicht wirklich beeinflussen, im Moment ist es stets schwierig abzuschätzen, wie wichtig eine Entscheidung oder Handlung für die Zukunft sein wird oder ob sie überhaupt eine Rolle spielt. Und oft sind es, wie eben beschrieben, spontane Entscheide die gar unbewusst geschehen, die letztendlich eine wichtige Rolle spielen in zukünftigen Lebenssituationen.

Sagt dir das «Law of Attraction» etwas? Gleiches zieht Gleiches an. Jeder Gedanke, den wir denken, jedes Gefühl, das wir fühlen, zieht ähnliche oder gleichartige Gedanken und Gefühle an. Das Gesetz der Anziehung wird von vielen als «Werkzeug» aufgefasst, mit dem jeder sein Leben nach seinen Wünschen und Vorstellungen gestalten kann.

Ich persönlich finde dies sehr interessant, versuche jedoch pragmatisch zu bleiben und sehe das «Law of Attraction» eher als eine Art Lebensphilosophie. Mit einer positiven Lebenseinstellung, einem ehrlichen Selbstbewusstsein und der absolut zwingenden Selbstreflexion scheint man seine Zukunft doch auf eine gewisse Art und Weise beeinflussen zu können. Es hat also eher mit der Lebenseinstellung als mit spezifischen Aktionen oder Entscheiden zu tun, also in Art und Weise wie es das «Law of Attraction» darstellt.

Und doch gibt es immer wieder Schicksalsschläge. Sie kommen aus dem Nichts und vermögen ein Leben um 180° zu drehen, niemand weiss wann, wie und wo sie uns heimsuchen. Niemand vermag dies vorherzusehen, Antizipation scheint unmöglich. Und doch bin ich der Meinung, dass eine wahre Wertschätzung des Lebens einem die «Angst» vor solchen Schicksalsschlägen ein wenig zu nehmen vermag. Oft denke ich wie vermeintlich perfekt mein Leben ist: Zufälle lassen einen Traum nach dem Anderen wahr werden, alles scheint irgendwie zu funktionieren. Das kann doch nicht ewig so weitergehen?

Umso mehr ich solche Gedanken habe, desto mehr schätze ich meine Lebenssituation und versuche anderen Menschen in schwierigen Umständen zu helfen, versuche Fremdenhass zu bekämpfen, Gewalt zu eliminieren, Gier zu verdrängen und ein Klimabewusstsein zu schaffen. Ich bin dankbar, dass es mir momentan so gut geht.

Vorhin habe ich kurz das Wort «Zufall» benutzt. Dies finde ich ein sehr interessantes Konzept, auch in Bezug auf die Zukunft. Schon allzu oft haben «Zufälle» in meinem Leben eine grosse Rolle gespielt. Etwas passiert. Etwas auf das man selber wirklich überhaupt keinen Einfluss nehmen kann, und das Etwas führt zu einer Reihe von Entscheiden, die einem in eine völlig neue Lebensrichtung schwenken. Sind die daraus entstehenden Folgen nun auch dem Zufall zuzurechnen?

An die eigene Zukunft zu denken macht nur begrenzt Sinn, da man Vieles ohnehin nicht beeinflussen kann, eine positive Einstellung gegenüber der Zukunft scheint jedoch von Bedeutung zu sein. Wie sieht es denn mit unserer kollektiven Zukunft aus?

Die kollektive Zukunft von uns Menschen scheint bei Vielen keine allzu grosse Rolle zu spielen, man sichert lieber die eigene (finanzielle) Zukunft statt zu schauen, dass wir alle überhaupt noch eine Zukunft haben. Lieber eine «schlechte» kollektive Zukunft in der man als Einzelner besser dasteht als andere, statt eine «gute» kollektive Zukunft in der man als Einzelner, wie alle anderen auch, gewisse Kompromisse eingehen und Einbussen in Kauf nehmen muss.

Denken wir also zu oft an unsere eigene Zukunft und zu wenig an die kollektive Zukunft der Menschheit, respektive aller Lebenwesen? Ich glaube, viele Menschen denken generell einfach viel zu wenig. /boy1nabe

Luca GnosKommentieren