Zeit für mich
Wieder einmal ein ruhiger Abend, alleine zuhause. In der Ferne höre ich Guggenmusik, es ist Fasnacht. Ich geniesse diese Zeit: denken, reflektieren, zur Ruhe kommen. Werde ich langsam alt? Vielleicht. Und doch hatte ich schon immer eine Vorliebe zum Alleinsein. Ich mag es Zeit mit mir zu verbringen, mir Zeit zu nehmen um zu Denken und gleichzeitig meine Gedanken zu analysieren. Wir Menschen sind komplexe Geschöpfe, eine immer wiederkehrende Einsicht. Komplex und gleichzeitig doch so banal. Komplex, wenn man ins Detail geht und versucht Lösungen zu finden, die dann meist doch leichter aus Banalitäten zu erschliessen sind.
Je mehr Zeit ich alleine verbringe, desto mehr merke ich, was für einen positiven Einfluss dies auf mein Leben hat. Etwas, das ich ungern wieder weggeben würde, Etwas, das ich beibehalten und um das ich mich bemühen möchte. Egal wie stressig oder ablenkend mein Leben ist oder wird.
Es ist nicht so, dass ich Zeit mit Freunden und Bekannten nicht schätze, ich verbringe sehr gerne Zeit mit Menschen, nur so kriegt man andere Meinungen und Ansichten mit. Ich diskutiere gern und bin stets offen für neue Ideen und Gedanken. Ich denke die Mischung macht es letztendlich aus. Das Gleichgewicht zwischen Alleinsamkeit und Geselligkeit.
Wann hast du dir das letzte Mal einen Abend Zeit genommen um einfach alleine zu sein und nichts zu machen als zu denken? Nichts lesen, nichts hören, nichts. Nur denken. Oder schreiben, denn schreiben ist eigentlich nichts anders als denken, ich schreibe meine Gedanken nieder, live im Moment. Faszinierend, finde ich zumindest.
Ich kann es dir nur anraten, denn diese Routine hat mein Leben verändert, verändert mein Leben. Nichts Spezielles an sich, Leben verändern sich. Doch ernsthaft, diese Zeit fürs Denken spielt mittlerweile eine so unglaublich wichtige Rolle in meinem Leben, dass ich kaum glauben kann, dass ich mir diese Zeit über Jahre hinweg nie wirklich genommen habe. Fast beängstigend. /boy1nabe