Hip-Hop

Ein Wort, Millionen von Geschichten. Eine Kultur, Millionen von Gesichter. Hip-Hop hat sich in den letzten 20 Jahren zu einer der grössten Jugendkulturen der Welt hin entwickelt. Auch bei uns in der Schweiz herrscht seit einigen Jahren Aufbruchsstimmung, Rapper und Rapperinnen spriessen aus dem Boden wie frische Saat im Frühling und nutzen die allgegenwärtige Lust nach mehr. 

Hip-Hop ist vielseitig und Hip-Hop entwickelt sich. Vergleicht man die Hip-Hop Kultur von heute mit den Ursprüngen in den 1970er Jahren, findet man wohl nicht mehr so viele Gemeinsamkeiten. Ist das schlimm? Es ist doch schön, dass sich Hip-Hop über die Jahre hinweg zu einer weltweiten Community hin entwickelt hat und auch, dass mittlerweile viele von ihrem kulturellen Engagement leben können.

Es ist ja nicht so, dass man die kulturellen Beiträge aus früheren Zeiten des Hip-Hops nicht mehr geniessen könnte. Auch in der Schweiz gibt es noch immer viele Festivals und Konzerte mit diversen Hip-Hop-Legenden auf der Bühne. Und doch liest man auf dem Instagramprofil des Openair Frauenfelds hunderte von Kommentaren von wütenden Hip-Hop-Fans, wo denn der «echte Hip-Hop» sei? Wieso man statt Travis Scott oder Cardi B nicht lieber Ice Cube oder Cypress Hill buchen könne?

Eigentlich ist es ganz einfach, Festivals wie das Openair Frauenfeld oder das Royal Arena, bleibt nichts anderes übrig, als sich zusammen mit der Hip-Hop-Kultur weiterzuentwickeln. Die heute 15- und 18-Jährigen hören nun mal nicht mehr Ice Cube oder Snoop Dogg, sondern vielleicht eher BHZ und Yung Hurn. Dies muss und soll nicht jedem gefallen, ändern kann man es trotzdem nicht. 

Kleinere Festivals haben hier die grosse Chance, die gesamte Hip-Hop-Kultur zu vereinen, denn an einem Openair Frauenfeld sucht man vergebens nach Breakdance und Graffities, auch die DJ’s an den Afterparties kann man nicht wirklich geniessen, stehen einem doch mehrere tausend Mitmenschen auf den Füssen. Was bleibt einem da übrig?

Die Suche nach kleineren Festivals.

Das Rapattack Festival versucht beispielsweise die gesamte Sparte der Hip-Hop-Kultur abzudecken. Über zwei Tage hinweg verteilt sich ein ausgeglichenes Programm von Old- und Newschool-Konzerten, Breakdance und Graffiti und Afterparties. Das Rapattack Festival soll ein Festival des Zusammenkommens sein, eine friedliche Annäherung dieser zwei Hip-Hop-Welten, die doch eigentlich gar nicht so weit entfernt voneinander sind./lucagns